Die 1970 in Portland, USA, geborene Tonya Harding war die Erste in der Geschichte des amerikanischen Eiskunstlaufs, der ein Dreifach-Axel gelang. Bei Harding, die aus einem zerrütteten Elternhaus kommt und die Schule abbricht, dreht sich ihr gesamtes Leben um Eiskunstlaufen.

1994, sechs Wochen vor den Olympischen Spielen von Lillehammer, kommt es zum Drama: Hardings Ehemann und ihr Bodyguard schmieden einen Komplott und verletzen Hardings bitterste Rivalin, Nancy Kerrigan, mit einer Eisenstange am Knie verletzt. Tonya gibt dem FBI zu Protokoll, dass sie von nichts wusste. Harding erkämpft sich ihre Olympia-Teilnahme vor Gericht, gibt später im RAhmen eines Gerichtsprozesses zu, dass sie ins Attentat eingeweiht war. Sie wird vom Verband ausgeschlossen und alle Titel werden ihr aberkannt. Es folgt der endgültige soziale Abstieg. American Princess liefert eine bittersüsse Chronik der 80er Jahre bis heute, eine gleichermassen komische und unglaubliche Biografie über die amerikanischen Midlands und das US-System der Stars und Sternchentem“, in dem die Stars, die nicht dem Publikum genehm sind, in der Versenkung verschwinden.

Die 2012 von Stéphane Albelda gegründete Compagnie Hussard de Minuit zeichnet sich durch ihren multidisziplinären Ansatz aus, der Text, Bild, Musikkomposition und Schauspiel miteinander verbindet. In American Princess verkörpern die sechs Darsteller – Élise Agati, Erih Ahmetaj, Louane Flütsch, Coralie Garcia, Loïc Vouillamoz und Jacques Métrailler – jeweils mehrere Figuren. Ihre anspruchsvolle und fesselnde Darbietung entführt den Zuschauer in eine flüssige Erzählung, als sässe er vor einem Film. Das ist die „Handschrift“ von Stéphane Albelda!