Elodie Moos

Skulpturenweg

Die Vouivre von Louvie

Die Legende der Vouivre von Louvie

Früher betrieben die Bewohner von Nendaz die Alpe Louvie, die zwischen dem Mont Fort-Berg und dem Grand Désert-Gletscher lag. Sie gaben die Bewirtschaftung der Alm später jedoch auf, da jedes Jahr aufgrund der Anwesenheit einer grauenhaften Bestie namens La Vouivre (der Wyvern) zahlreiche Viehverluste zu beklagen waren.

Die Menschen aus der Ortschaft Bagnes, die ihrerseits diese Alm begehrten, beschlossen, sie zu erobern. Doch noch am Eingang des grünen Tals hielt die Vouivre sogar die wagemutigsten Männer auf Distanz. Also wählten diese einen jungen Stier aus, fütterten ihn sieben Jahre lang mit Milch und bauten ihm eine starke Rüstung aus Eisen.

Es kam der Tag, an dem der Stier bereit war, der Vouivre gegenüberzutreten. Das riesige Ungeheuer mit seinem Katzenkopf und seinem schlangenartigen Schwanz wartete bereits auf den Angreifer. In der Luft prallten ein schriller Pfiff und die tiefen Töne eines unheilvollen Brüllens aufeinander. Die Vouivre und der Stier griffen sich gegenseitig an und nach einem langen Kampf stiess der Stier seine Hörner in das Herz des Ungeheuers, tötete es und zerfetzte es in tausend Stücke.

Seitdem bewirtschaftet die Gemeinde Bagnes die Weiden von Louvie zu ihrem Nutzen. Doch der Sieger konnte nie seinen Sieg geniessen. Sobald man ihm seine Rüstung entrissen hatte, fiel er tot um, zweifellos vor Aufregung, denn sein Körper wies nicht die geringste Spur einer Verletzung auf.

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