Aurélie Aymon

Skulpturenweg

The bear of Planchouet

Der Bär von Planchouet

Es war einmal im Weiler von Verrey ein junger, gutaussehender und starker Mann namens Nicolas. Im Dialekt nannte man ihn "Coa". Eines Tages, als er mit seinem Vater auf dem Feld arbeitete, brach ihm ein Stück seiner Hacke ab. Sein jähzorniger Vater verpasste ihm dafür eine Ohrfeige. Diese ungerechte Strafe brach dem stolzen Coa das Herz.

Er brach seine Arbeit ab, steckte das abgebrochene Stück Metall in die Tasche und ohne Rücksicht auf seinen Vater zu nehmen rannte er nach Hause, nahm ein Gewehr und ging wütend wieder weg.
Coa lief entlang der Suone von Vex in Richtung Planchouet. Nach einer Stunde Marsch hörte er plötzlich einen unheimlichen Schrei und blieb wie versteinert stehen. Nur wenige Meter vor ihm sah er einen Bären, der ausser sich vor Wut war, weil er beim Heidelbeerpflücken gestört worden war. Er hatte sich auf seine Hinterpfoten aufgerichtet und seine dolchartigen Krallen zerfetzen den Himmel. Schwerfällig ging er auf den wie gelähmt wirkenden Nicolas zu. Der Junge schulterte schnell seine alte Waffe und feuerte ab, doch der riesige Sohlengänger wurde nur verwundet und vor Schmerz noch wütender. Coa kehrte ihm den Rücken zu und rannte davon, das Tier auf den Fersen.

Er sprang auf das Dach einer grossen Hütte in der Hoffnung, dem Monster zu entkommen, hatte jedoch nicht mit der Hartnäckigkeit des Bären gerechnet, denn plötzlich erhob sich die riesige Masse auf dem Dachfirst. In seiner Verzweiflung erinnerte sich Coa an die Hackenspitze, die er in seine Tasche gesteckt hatte: seine letzte Patrone. Er lud damit sein Gewehr, stellte sich vor den Bären und schoss. Es gab einen lauten Knall, dann kehrte wieder Frieden in Planchouet ein.
Coa rannte danach ganz aufgeregt zu seinen Eltern. Er kam mitten in der Nacht an, weckte seinen Vater und sagte:
- Ich habe den Bären von Planchouet getötet!

Damit fing er sich aber nur eine zweite Ohrfeige wegen Grossmäuligkeit ein. Der arme Junge lief also nach Planchouet zurück, um dem Bären eine Pfote abzuschneiden, und kehrte im Morgengrauen mit seiner blutigen Trophäe zurück. Er wurde danach im ganzen Dorf als Held gefeiert!

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